Eine Reise zu den Quellen der Inspiration für Literatur, Film und Musik
(4.6.-11.62022 und 19.6.-25.6.2022)
Begeisterung pur spürten beide Reisegruppen, die jeweils eine Woche auf literarischer Spurensuche in Salzburg und Bad Gastein unterwegs waren. Das Zusammenspiel von beeindruckenden Kulissen, kulturellen Hotspots, Thermen und Bergen ergibt seit jeher ein anregendes Gemisch, daher kamen und kommen gerade Literaten und Künstler sehr gern und teils auch sehr lang in diese Region.
Vom Johannesschlössel auf dem Salzburger Mönchsberg begab sich die Gruppe auf Spuren von Stefan Zweig, Georg Trakl, Thomas Bernhard und gegenwärtigen Autorinnen und Autoren unter fachkundiger und engagierter Leitung von Frau Inez Reichl de Hoogh. Ein sehr stimmungsvolles Konzert im Marmorsaal von Schloss Mirabell und eine literarische Betrachtung aus Zweigs Werken im wunderschönen Garten des Johannesschlössel rundetem die beiden Salzburger Tage ab. Aber dann kam ein spontanes Highlight dazu: Der Besuch in der Galerie von Michael Ferner, der uns zu einem Glas Sekt einlud und die Überraschung parat hatte, dass Texte aus Katharina Ferners Neuerscheinung vorgetragen wurden und Marko Govorcin für fetzige musikalische Umrahmung sorgte.
Konnten dies Eindrücke aus Salzburger überhaupt noch getoppt werden, so die Frage von einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ja, das geht in Bad Gastein. Die Gruppen wurden fürstlich im Hotel Excelsior empfangen und bewirtet und nun folgte ein Highlight dem nächsten. Elisabeth Kröll spazierte Geschichten erzählend mit uns zur Himmelwandhütte und gab bei einem weiteren Treffen Einblick in die vielen Persönlichkeiten, die Gastein seit je empfangen hat, und in die vielen Filme, die dort gedreht wurden und werden. Hans Naglmayr stellte in einem inspirierenden Vortrag den Nationalpark Hohe Tauern vor. Ich selbst führte auf der Himmelwandhütte, im Bergrestaurant des Stubnerkogl, auf der Nassfeldalm und in der hoteleigenen Kapelle durch markante Texte, die in Gastein entstanden sind: Wilhelm von Humboldts Briefe, in denen er sein Ideal von Bildung erläuterte, Nikolai Gogols „Nach dem Theater“, das ohne die Gasteiner Atmosphäre der ehemaligen Wandelhalle wohl nicht zustande gekommen wäre, Lyriker, allen voran der Minnesänger Neidhart von Reuental, Grillparzer und auch die Gedichte von Kaiserin Sissi und schließlich Hermann Burgers „Wasserfallfinsternis von Bad Gastein“, mit dem er den Bachmann Preis gewonnen hat.
Schnell war klar: Diese Reise wird erneut angeboten, vom 17.-24.6.2023. Und ich bin dankbar, dass ich mich dann erneut auf die zuverlässige und herzliche Hilfe von Angelika Schuhmacher verlassen kann, die mich in all den Reisen bereits unterstützt hat. Salzburg und Bad Gastein haben gehalten, was sie versprechen: Inspirationsquelle zu sein. Das haben die Abschlussabende der Gruppen im Excelsior grandios gezeigt. Jedem war klar, dass gerade in Bad Gastein derart viel literarisches Gold auf den Straßen liegt, dass ohne Weiteres ein Literaturfestival Gastein ins Leben gerufen werden könnte. Vielleicht ein Projekt für die Zukunft.