Am Bach-Gymnasium in Mannheim biete ich wöchentlich einen Oberstufenkurs Philosophie an.
Philosophie am Bach, das heißt, das Wagnis einzugehen, sich auf völlig unkonventionelle Denkwege einzulassen, Methoden zu lernen, die Gedanken strukturieren, in Themen einzusteigen, die oft genug der Alltag bietet. Es gibt keine Frage, die nicht gestellt werden könnte. Philosophieren lernt man an den Fragen, die interessieren. Und scheinbar leicht und unbemerkt sind wir mitten drin in den großen Fragen der
Philosophie und lernen so viele Bereiche kennen: Anthropologie, Ethik, Ontologie, Metaphysik.
Stichwort Toleranz: Als Grundlage dient ein Text von Voltaire, dem großen französischen Aufklärer oder einer von Herbert Marcuse, der die Frankfurter Schule mitprägte. Der Begriff wird eingegrenzt und in den heutigen Kontext gestellt. Schnell sind wir uns bewusst, dass auch nach den Grenzen von Toleranz gefragt werden muss, die unsere heterogene globale Welt fordert. Stichwort: Burkaverbot, ja oder nein? Der Weg zur Frage nach dem Wert der kulturellen Freiheit ist geebnet, die Diskussion geht in eine neue Thematik, die ebenfalls wieder mit Beiträgen aus der Philsophiegeschichte genährt wird.
Philosophieren heißt: Freund der Weisheit zu sein. Philosophieren heißt auch, sich sehr intensiv mit einer Thematik auseinanderzusetzen, sie zu umkreisen und den Versuch zu wagen, an den hotspot der Frage zu kommen. Aristoteles meinte, es gäbe nichts Schöneres im Leben …